Bambuskohle und Salz

Gesichtsseife

In letzter Zeit sieht man sie überall: Tiefschwarze Pflegeprodukte in allen Variationen, von der Zahncreme bis zum Waschgel. Da fühlt sich Frau Hexenschön direkt angesprochen, denn schwarz ist nun einmal ein richtig cooler Farbton und was wenn nicht ein schönes handgesiedetes Stück Gesichtsseife würde in so richtig, richtig dunkel nicht sensationell aussehen?

 

Nun ist in letzter Zeit beim sieden irgendwie der Wurm drin gewesen. Der Leim hat nicht richtig emulgiert, egal wie lange ich gerührt habe und wenn dann völlig genervt die Masse in die Form bugsiert wurde, hat es sich fast jedes mal wieder getrennt. Wenn Klaus einem in den Siedetopf spuckt... kennt ihr Klaus? Das ist ein Seifenkobold, der bei Siedern und Siederinnen äußerst gefürchtet ist, denn wenn er sich reinschleicht wird die Seife nichts. Eine Forumslegende sozusagen.

 

Nach dem vierten oder fünften Mal konnte ich es aber nicht mehr auf Klaus schieben, so oft kommt er nun mal auch nicht vorbei. Also hab ich mal meine Seifenmädels befragt und wir sind auf Ursachenforschung gegangen. Zuerst hatte ich zu viel Flüssigkeit für die Lauge vermutet, aber das konnten wir relativ schnell ausschließen. Am Ende geriet der Pürierstab unter dringenden Tatverdacht und ich bin los, um einen neuen zu kaufen. Seifesieden ist nicht sehr schonend für die armen Geräte und spätestens alle paar Jahre geben sie leider den Geist auf.

 

Da meine beste Freundin sich angekündigt hatte, wir schon seit Ewigkeiten keine Seife mehr zusammen gerührt hatten und es zu zweit sowieso viel mehr Spaß macht, haben wir dann gleich beschlossen den neuen Püri einzuweihen.

 

Um auf Nummer sicher zu gehen haben wir ein getestetes Rezept aus dem Forum genommen, Minis Reiskeim-Kakaobutter-Traumschaum, eine wunderbar cremig-buttrige Zusammenstellung, die neben feinen Ölen auch noch Seide als Inhaltsstoff hat.

So ist in die Seife feines Olivenöl, Kokosöl, Reiskeim, Kakaobutter und ein Schwupps Rizinus gewandert, sowie Salz, Seide und Zucker in die Lauge. Die Farbe kommt ausschließlich von der Bambuskohle und ich habe fast die Befürchtung, dass sie ein bisschen ausbluten wird, aber das tun die Kaufprodukte ja auch. Schwarze Seife mit weißem Schaum ist schwierig.

 

Dank dem neuen Püri ließ sich alles wunderbar emulgieren, fast schon ein bisschen zu gut, denn das war schneller im Puddingstadium als ich schauen konnte und wir mussten uns wirklich beeilen, sie in die Form zu bugsieren. Sogar die angeschubste Gelphase, die Recht heftig ausgefallen ist, hat die Seife perfekt überstanden, ohne Laugennester, ausgeschwitztes Öl oder austretende Lauge.


Als Deko ist obenauf grobes Himalayasalz verteilt, zu dem tiefschwarz der Seife wirkt das sehr edel, finde ich. Ausformen konnte ich schon ohne einfrieren nach wenigen Stunden und geschnitten wurde sie noch warm. Sie hat eine wunderbar streichelzarte Oberfläche, es macht richtig Spaß sie in den Händen zu haben. Da fällt es schwer die Reifezeit abzuwarten.

 

Beduftet ist die Seife ausschließlich mit den ätherischen Ölen Limette und Salbei, was ihr einen herrlich spritzigfrisch-herben Duft verleiht und auch der Haut zugute kommt. Salbeiöl wirkt antibakteriell und kann bei Unreinheiten der Haut helfen.

 

Da die Seife als Gesichtsseife gedacht ist, passt mein neuer Stempel ganz wunderbar dazu. Die Silhouette ist in einem zarten Blushton aufgestempelt, der wunderbar mit den Salzkristallen obenauf harmoniert.

 

Ich hoffe ihr mögt die Seife so gern wie ich und ich bin schon gespannt wie sie sich nach der Reifezeit wäscht!

 

Eure

Frau Hexenschön

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